von Ute Lenke
Wie man erfolgreich, reich und selbstverständlich dann auch glücklich wird und für immer von allen Unbilden des Lebens verschont bleibt: Dafür gibt es eine unendliche Fülle von Ratgebern, Tipps, immer neuen Vorschlägen – der Büchermarkt und das Internet sind fast unüberschaubar. Wenn es aber sooo viele Ideen gibt, warum sind dann nicht alle Menschen, die lesen können, zufrieden, reich und glücklich? Irgendetwas machen wir anscheinend falsch. Und zwar das: Wir befolgen nicht
die 5-Stunden-Regel!
Was das ist- fragen Sie? Es ist das Geheimrezept von Schul- und Studienabbrechern, Garagenfirmen-gründern und Millionären. Erfunden hat diese Regel Benjamin Franklin schon vor 300 Jahren.
Franklin war bekanntlich ein kluger Mensch, Erfinder, Wissenschaftler, Staatsmann, Politiker – einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika -, Philosoph. Trotz mangelhafter Schulbildung – dem Vater fehlte das nötige Geld für die Schulen -, einer Lehre als Drucker, brachte Franklin es später als Verleger, Zeitungsgründer, Autor und Lebensphilosoph und Politiker zu Ansehen und Vermögen. Sein Wahlspruch für ein erfolgreiches Leben ist bekannt: Early to bed, early to rise, makes a man healthy, wealthy and wise. Die Spruchsammlung The Way to Wealth gehörte zu den berühmtesten Büchern aus den amerikanischen Kolonien. Innerhalb von vierzig Jahren wurde sie in 145 Editionen nachgedruckt und ist bis heute in mehr als dreizehnhundert Auflagen verkauft worden.
Außer frühem Aufstehen, vegetarischer Ernährung und ausreichendem Schlaf gehörte auch die 5-Stunden-Regel zu seinen Erfolgsrezepten. Sie besagt, dass man an 5 Tagen der Woche 1 Stunde am Tag etwas für seine „Bildung“, das heiß Fortbildung im weitesten Sinn, tun soll. Dazu gehört auch die Weiterentwicklung der Persönlichkeit: 1 Stunde Lesen – Sachbücher, Zeitungen, Meditieren, Reflektieren, Musizieren (Franklin spielte mehrere Instrumente und erfand die Glasharmonika) -genügt. Mehr ist schon wieder Müßiggang, und dagegen hatte Franklin auch etwas.
Nun wollen und können trotzdem nicht alle von uns durchs Bücherlesen zu Millionären werden (schön wäre es schon!), aber Vorteile hat die Regel auch heute noch nachgewiesenermaßen viele. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als das Konzept vom lebenslangen Lernen. Heute haben wir Schulpflicht und nicht wie Franklins Vater kein Geld für die Schule; Bildung war damals nur für reiche Leute, Arbeiten war überlebenswichtig. Heute verändert sich jedoch unser Wissen in atemberaubendem Tempo und man ist fast gezwungen, ständig dazu zu lernen. Digitalisierung ist nur ein Beispiel. Fortbildung und Lernen werden uns auch leicht gemacht. Wir sollten die Chancen nutzen und eventuell klein anfangen mit 30 Minuten – warum nicht?
Nicht zu vergessen: Eine Stunde täglich mal nur so etwas für sich zu tun: Ein Traum? Nein, diesen Traum kann und sollte sich jeder/jede erfüllen; und wenn es in der Hektik des Alltags unmöglich scheint: Einfach mal “machen” . “Me-Time” ist das moderne Schlagwort für etwas , was wieder entdeckt wird und doch schon so alt und: wirksam ist! Sie fördert die Konzentration, schult das Gedächtnis und die Sprech-fähigkeiten, man lernt dazu, wird weiser, ruhiger, geht mit Konflikten gelassener um. Herbstzeit ist Lesezeit – versuchen wir es doch einfach mal wieder mit Lesen und “Me-Time”.
“Vergesst mir die Seele nicht”, sagte Pfarrer Kneipp – er wußte, warum.
Links:
https://t3n.de/news/erfunden-von-benjamin-franklin-angewandt-von-zuckerberg-gates-und-co-was-steckt-hinter-der-5-stunden-regel-1638938/?utm_source=pocket-newtab-de-de
https://arbeits-abc.de/5-stunden-regel
Mehr über Benjamin Franklin und Bildquelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Franklin
Mehr über Sebastian Kneipp:
https://zeitzeichen.net/node/8997