Kampf um die Freiheit: Frauenproteste im Herbst 2020 in Polen

von Roma Szczocarz

„Wir sind die Heldinnen unserer eigenen Geschichte“, Zitat von der US- amerikanischen Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Mary McCarthy.

„Sei die Heldin deines Lebens, nicht das Opfer“, so sagte Nora Ephron, eine US- amerikanische Drehbuchautorin und Filmregisseurin. 

Im Oktober 2020 hatte das Verfassungsgericht entschieden, dass Frauen keine Abtreibung vornehmen dürfen, wenn das ungeborene Kind schwere Fehlbildungen aufweist. Darauf sind Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Verschärfung des Abtreibungsrechts in Polen zu demonstrieren. Die Demonstranten haben die Parole „Die Revolution ist eine Frau“ gesungen. Sie projizierten die Aufschrift “Streikende polnische Frauen“ in weißen und roten Lichtern auf die Wand eines Gebäudes, wie Fotos auf Facebook zeigten. Eine von den Streikenden sagte: „Es ging nicht darum, ob jemand eine Abtreibung hatte oder nicht, sondern darum, dass Menschen auf der ganzen Welt die Wahl haben“.


„Höflich und ruhig waren wir schon“. So lautet die immer öfter wiederholte Parole der Streikenden auf den Straßen. Die Forderungen nach einem Rücktritt der Regierungspartei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) und nach einer Einschränkung der Macht der Kirche werden während der Proteste oft mit Schimpfworten ausgedrückt. Rundherum war tatsächlich zu hören: Haut ab! Oder: Verdammt noch mal, raus! Die Regierenden haben den streikenden Frauen Vulgarität vorgeworfen.

Solidarität weltweit
Tausende Menschen: Frauen und auch Männer weltweit haben in den herbstlichen Tagen 2020 den polnischen Frauenstreik – „alle Menschen frei und gleich“- unterstützt. Die Demonstranten haben sich in Oslo, Brüssel, Berlin und vielen anderen Städten vor polnischen Botschaften versammelt, um ihre Solidarität mit den polnischen Frauen auszudrücken.
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„Höflich und ruhig waren wir schon“. So lautet die immer öfter wiederholte Parole der Streikenden auf den Straßen. Die Forderungen nach einem Rücktritt der Regierungspartei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) und nach einer Einschränkung der Macht der Kirche werden während der Proteste oft mit Schimpfworten ausgedrückt. Rundherum war tatsächlich zu hören: Haut ab! Oder: Verdammt noch mal, raus! Die Regierenden haben den streikenden Frauen Vulgarität vorgeworfen.


Die Parole der Streikenden in Lodz
Die herbstlichen Demonstrationen haben am Sitz der Regierungspartei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) geendet, und dort haben dann die Demonstranten, die Frauen und die Männer, ihre Karton-Slogans hingelegt und Kerzen angezündet. An jedem Tag der Proteste bin ich da und habe diese Aufschriften und Parolen dokumentiert. 

Schlussbild

Zum Schluss
Apropos die Männer: Sie haben die streikenden Frauen mit Parolen wie: „Niemals bist du allein“ oder „Meine Schwester werde ich beschützen“ übernommen.

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