Die Liebe zum Meer

von Carmen Hill

Mit dem Schiff aufs Meer fahren ist nicht mein Ding. Ich werde seekrank.
Im warmen Sand am Ufer sitzen, die Seele baumeln lassen, den Gedanken freien Lauf geben und sie mit den Wellen bis zum Horizont und noch weiter schwimmen lassen, das liebe ich.
Für mich ist das Freiheit und über mich kommt ein starkes Ruheempfinden.
Ja, ich liebe am Meer das Farbenspiel, das eine unendliche Farbenpalette hat. Je nach Tageszeit, nach Wellengang, immer leuchtet das Meer in einer anderen Farbe. Mal ist es türkisblau, grün, manchmal weiß, grau, schwarz in allen Farbtönen und Schattierungen. Bei Sonnenuntergang glänzt das Wasser rotgolden. Bei Vollmond silbern.
Was für mich auch faszinierend ist, ist der Gesang des Meeres. Bei ruhiger See plätschert das Wasser ganz sanft ans Ufer. Bei stürmischem Wellengang, wenn die Gischt in die Luft sprüht, ist der Gesang grollend und tosend. Auch kann das Meer in Sekunden von ruhig in stürmisch umschlagen.
Das waren ein paar Gedanken zu der Faszination Meer.

Und jetzt zu einer kleinen Begebenheit. Als ich in Hammamet in der Medina direkt am Meer wohnte, ging ich schon früh morgens schwimmen. Meist war da das Wasser ganz ruhig, glasklar und die Fische konnte ich zählen. Also rein in das ruhige, türkisblaue warme Wasser. Wie wunderbar, was für ein berauschendes Gefühl. Auf den Rücken gelegt und mich treiben lassen. Über mir der blaue, goldene Himmel, der Morgen, der anbrach. Was für eine Magie. Durch das Treibenlassen in glasklarem, warmem Wasser war ich ganz entspannt und ich fühlte mich geborgen. Ich dachte, das muss wie im Paradies sein.
Auf einmal Stimmen. Hallo, hallo, wo kamen die her? Ach ja, ich wachte aus meinem Traum vom Paradies auf, die tunesischen einheimischen Frauen kamen zum Schwimmen. Guten Morgen, Carmen, das Leben geht weiter. Wir lachten und planschten im Meer und die Lebensfreude spielte mit.