Enkeltaugliche Zukunft

von Maria Schmelter

Bericht von der Tagung “Eine enkeltaugliche Zukunft gestalten: Ältere Generationen und die globale Agenda 2030”, am 17. 1.2019 in Bonn.

Als ich die Ausschreibung für diese von der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen) veranstalteten Tagung las, dachte ich, die ich im März zur Großmutter gekürt werde, dass ist mein Thema, nichts wie hin.

Von der globalen Agenda 2030, die im September 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet worden war, hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts gehört. Sie ist mit dem obersten Ziel verabschiedet worden, die Transformation hin zu einer Welt, in der in den Dimensionen Soziales, Umwelt und Wirtschaft nachhaltig gehandelt wird, zu erreichen.

Um mich auf die Tagung vorzubereiten habe ich mich im Internet informiert www.globalgoals.org und habe die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Welt gelesen. Ich habe mir die Augen gerieben ob der Phantastereien, die dort zu lesen waren:1. Ziel: Keine Armut, 2. Ziel: kein Hunger……..

Agenda 2030

Ich gehöre nicht zu den Menschen, die einen Anderen zum Arzt schicken wollen, wenn er Visionen hat. Nein, ich halte Visionen und Träume für ein ganz wichtiges Element um Zukunft zu gestalten. Aber die Ziele dieser Agenda, die bis 2030 erreicht werden sollen, erschienen mir illusionär. Die Hälfte der Zeit, die zur Verwirklichung vorgesehen ist, ist bereits rum.

Wissen Sie von der Existenz dieser Agenda?

Ich bin also mit einer gehörigen Protion Skepsis zu dieser Tagung gereist, bei der es vor allem darum ging, inwieweit die Ziele der Agenda 2030 konkret das Leben älterer Menschen weltweit berühren und welche konkreten Handlungsmöglichkeiten individuell, in Seniorenorganisationen, auf kommunaler und internationaler Ebene bestehen.

 Nun weiß ich, es gibt Organisationen, die sich intersiv mit der Agenda 2030 beschäftigen. Die 1. Referentin war Lisa Warth von der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen UNECE,www.unece.org/pau/welcome.html Sie stellte in ihrem Vortrag engagiert die Potentiale der Agenda 2030 für die Seniorenpolitik dar.

Nachhaltigkeit in der Seniorenarbeit

Die nächste Referentin war Nadine Böttcher von HelpAge/Deutschland. Diese Organisation, die mit HelpAge International ein globales Netzwerk aus Organisationen bildet, das sich für die Rechte älterer Menschen einsetzt und diesen zu einem menschenwürdigen,gesunden und sicherem Leben verhelfen wollen.(info@helpage.de).

Sie stellte die 11 Nachhaltigkeitsziele heraus, in denen die Berücksichtigung der Perspektive älterer Menschen besonders wichtig ist.

Von ihr betreut wurde auch die die Tagung begleitende Ausstellung “Stille Heldinnen – Das Leben nachhaltig gestalten”, in der 6 Ziele der Agenda an der Lebenssituation von älteren Frauen in Tansania verdeutlicht werden.

 Mit der Frage, wie können ältere Menschen zu einer nachhaltigen Welt beitragen beschäftigte sich Sabine Gerhadt vom Rat für nachhaltige Entwicklung, der RENN – Leitstelle. RENN heißt Regionale Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien. Es gibt sie in vier regional organisierten Informations- und Aktionsplattformen.www.lag21.de

Am Nachmittag trafen sich 2 Arbeitsgruppen unter der Überschrift “Nachhaltigkeit innerhalb der Seniorenarbeit” und “Nachhaltigkeit als kommunale Querschnittsaufgabe”.

Danach gab es eine Podiumsdiskussion “Heute für morgen: wie können wir die Zukunft nachhaltig gestalten?”. Daran waren alle vorgestellten Organisationen beteiligt, hinzu kam Rebecca Freitag die UN Jugenddelegierte im Bereich Nachhaltige Entwicklung Deutscher Bundesjugendring und Aissatou Diallo von der Organisation The Bridge.e.V.

Einen Ausblick gab Franz Müntefering, Vorsitzender der BAGSO

mein Fazit

Mit welchem Fazit habe ich mich auf den Heimweg gemacht?

Die Tagung war sehr gut organisiert und moderiert. Ich erhielt viele neue Informationen,(was ja bei einem unbeschriebenen Blatt, wie ich es war, nicht schwer ist) und ich ging mit einem Sack voller Denkanstößen nach Hause. Jetzt werde ich mir Gedanken machen, wo und wie ich sie in Darmstadt, wo ich lebe, einbringe, um in meinem Umfeld  kleine Schritte im Blick auf die viel zu großen Ziele anzustoßen.