Es war ein zufälliger Podcast …

von Maja Prée

Es war ein Podcast „Rollentausch – wenn die Eltern alt werden“ auf Bayern 2 (ARD Audiothek), der mich zu dem Buch „Für immer Kind“ von Anne Otto führte.

Im Buch wird der Fakt, dass sich die gemeinsame Zeit von Kind und Eltern zu Beginn des 20. Jahrhunderts von 10 – 15 gemeinsamen Jahren hin zu den letzten Dekaden entscheidend verändert hat – im Gegensatz zum Podcast – gleich am Anfang erwähnt. Seit einigen Jahrzehnten haben Eltern und Kinder 50 – 60 gemeinsame Jahre – oder noch mehr. Eine Einschätzung des Berliner Sozialwissenschaftlers Hans Bertram. Und das bringt natürlich auch wesentliche Veränderungen im Zusammenleben mit sich. Nicht überall gelingt das, nicht überall gleich gut.

Der Klappentext des Umschlages verweist ausdrücklich, es ist „…für die halbjungen, mittelalten und älteren Söhne und Töchter gedacht, die mit ihren alten oder sehr alten Eltern einen passenden Umgang finden wollen – praktisch, persönlich und seelisch.“

Als Tochter einer 96-jährigen Mutter (auf Grund der Entfernung nicht hauptverantwortlich) und Mutter zweier Söhne im Alter von 47 und 44 Jahren fühle ich mich angesprochen.

Die Vielfalt von Familien- und Lebensverhältnissen kommt im Buch zur Sprache. Und es gibt gute Hinweise, wie man mit gegenseitigem Willen „immer wieder tragfähige Verbindungen und stimmige Lösungen findet“ (S. 39).

Fakt ist, dass es gar nicht so einfach ist, über eine eventuelle Hilfsbedürftigkeit zu sprechen. Bei uns war es die Mutter, die unglücklich gestürzt war und damit zum Pflegefall wurde. Sie hatte es immer abgelehnt, über so einen Notfall mit uns zu reden.
Aber auch ich versuche auf Grund zunehmender gesundheitlicher Probleme ins Gespräch zu kommen. Ich sei doch noch fit, bekomme ich zu hören. Aber wie schnell kann es gehen. Man pflege die eigenen Netzwerke!

Ein Buch, das Anregungen geben kann um Lösungen zu finden.

Der Podcast ist unter https://www.ardaudiothek.de/episode/radiowissen/rollentausch-wenn-die-eltern-alt-werden/.Bayern-2/13734621 zu hören.