„Künstlerische Intelligenz – Wie Kunst entsteht“

Eine Ausstellung im KunstForum Hannah Höch in Gotha

von Maja Prée

Es war Zufall, dass ich bei der vergeblichen Onlinesuche nach einer im Regionalfernsehen angekündigten Ausstellung am 19. Januar auf eine andere Ausstellung stieß: „Künstlerische Intelligenz“.

Ich las natürlich „Künstliche Intelligenz“ – kein Wunder, nachdem wir uns ja im LernCafe mit diesem Thema beschäftigt hatten. Die Vielfalt der Beiträge hatte mich beeindruckt und sensibilisiert, weiter nachzulesen. Als ich entdeckte, dass diese Ausstellung mit dem 21. Januar schon wieder zu Ende geht, nahm ich mir vor, dort hinzufahren.

Im KunstForum Hannah Höch Gotha fand diese Ausstellung statt.

Ich möchte jetzt nicht den Text abschreiben, der im Flyer veröffentlicht worden ist. Sinngemäß findet man darin die Aussage, dass nach wie vor der Mensch die Kunstwerke kreiert. Der Mensch mit seinem Willen erschafft per Hand oder ausführend an der Tastatur.

Er schafft die Schnittstelle, an der sich Mensch (analog) und die Maschine (digital) berühren, um Kunst mit KI zu schaffen. Unter wert-der-kreativitaet.de kann man den Wortlaut noch einmal nachlesen.

Was hat mich an der Ausstellung beeindruckt?

Es gab Kunstwerke die von KI ausgeführt worden waren, Kunstwerke die mit Hilfe von KI entstanden waren und Werke, deren Künstler jegliche Form von KI ablehnen.

Wenn wir heute digital fotografieren, ist bei einer Bearbeitung der Bilder mit Photoshop schon die KI mit im Boot. Hier wurden Bilder gezeigt die mittels variierter Belichtungszeiten utopisch wirkten. Oder es waren Bilder, die mittels verschiedener Chemikalien in der Färbung verändert wurden. Hier waren die Künstler strikt gegen die Anwendung von KI.

Künstler fertigten selber Gemälde an. Dann wurde KI das Ergebnis in Worten geschildert: Thema des Bildes, Farben und abgebildete Motive. Nun hatte KI aus diesen Eingaben eigene Bilder gestaltet. Jeweils zwei waren ausgestellt, in ihrer Ausführung unterschiedlich. Durch die Vorgabe der Farben und Details der Motive gab es jedoch eine Ähnlichkeit zwischen den beiden erzeugten KI Bildern.

Besonders interessant fand ich aber die Darstellung abstrakter Schwärme, die auf mich wie Tuschezeichnungen wirkten. Für mich als Laien sahen sie perfekt aus.

Die Künstlerin beschreibt, welche Stichworte und Details sie der KI angegeben hatte. Und sie schreibt auch, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt mit dem Ergebnis noch nicht vollkommen zufrieden war. Die Entwicklung wird sicher erreichen, dass die menschliche Kreativität gemeinsam mit der künstlichen Intelligenz noch bessere, den Erwartungen des Künstlers entsprechende Ergebnisse erbringen wird.

Wir dürfen gespannt sein.

Das Kunstforum ist nach einer 1889 in Gotha geborenen Künstlerin, nach Hannah Höch benannt. Sie hat Collagen und Fotomontagen erstellt, war Surrealistin, Konstruktivistin und Expressionistin. Sie war auch eine Vertreterin des Dadaismus.

Das alles passt für mich zu der Ausstellung über Künstliche Intelligenz. Denn auch Sie suchte das Ungewöhnliche in ihren Darstellungen.