von Ute Schäfer
50 Jahre lang – und sie wirken immer noch.
Selbst auf der Schillerhöhe in Marbach konnte man das sehen und erleben – einem angesehenen Ort für Literatur. Dort, im Literaturmuseum der Moderne, wurde „Kino im LiMo“ gezeigt. Auf der Leinwand erschien das unerschrockene kleine Wesen mit den Wunschpunkten im Gesicht, das immer am Samstag kam – viele kennen es: das Sams. Dieses Mal kam es am Sonntag. Am 12. Februar.
Eltern mit ihren Kindern waren gekommen – ungefähr 300 – und der Erfinder des Sams, Paul Maar. An der Entstehung des Films hatte er wesentlich mitgearbeitet. Jetzt beantwortete er Fragen der Kinder: „Küssen die sich wirklich?“, wollte ein kleines Mädchen wissen. „Wie kann das Auto durch die Wand ins Wohnzimmer fahren?“, fragte ein Junge. Und dann waren es vor allem die Wunschpunkte! Um sie ging es.
Was Wunschpunkte alles bewirken können! Staunen über Staunen! Am meisten staunte Herr Taschenbier. Das ist der, zu dem das Sams immer am Samstag kommt und der das mit dem Wünschen einfach nicht begreifen will, der es nicht glauben kann. Also wünschte er sich – als Beweis! – lauter unglaubliche Dinge. Zum Beispiel, dass es im Zimmer schneien sollte. Und wirklich! Es schneite! Immer mehr schneite es. Immer kälter wurde es. Dann kam sogar ein Eisbär daher. Um Himmels willen! Wie da nur wieder rauskommen? Also musste Herr Taschenbier sich das wünschen! – Und wieder war ein Wunschpunkt weg! Mit jedem seiner Wünsche verschwand ein Wunschpunkt aus dem Gesicht des Sams.
„Wie geht das?“, wollten die Kinder wissen. „Immer dann, wenn der Wunsch erfüllt ist, ist ein Wunschpunkt weg?“ – Ja. Wie geht das? –
Am Ende, man ahnt es schon bei den vielen unsinnigen Wünschen des Herrn Taschenbier, ist nur noch ein Wunschpunkt übrig. Ein einziger. Was nun?
Herr Taschenbier und die Kinder haben beim Wünschen viel erlebt. Vielleicht auch etwas über das Wesen des Wunsches erfahren.