Was ist ein Wunsch, was bedeutet es, sich etwas zu wünschen?

von Helmut Fleischhacker

Wünschen

Ein Begehren, Verlangen, Ersehnen/Sehnen, Erhoffen.

Ein Begehren, welches sich, nach Möglichkeit, ohne eigene Anstrengungen erfüllen soll. Voraussetzung ist eine positive Einstellung zum Wunschobjekt. Handlungen werden bewusst oder unbewusst wunschorientiert durchgeführt.

Wünsche können unterschieden werden in materielle, ideelle, private, berufliche und moralische Wünschen. Überschneidungen sind dabei möglich. Ohne zielgerichtetes Wollen wird ein Wunsch nur ein Wünschen bleiben.

Ist ein Wunsch eine erwartete Möglichkeit?

Machen erfüllte Wünsche glücklich?
Wie lang halten Glücksgefühle an? Wie schnell nutzen sich diese Gefühle ggf. ab?

Es besteht zumindest die Möglichkeit, dass auf Erfüllung Gewöhnung und der Wunsch nach mehr folgt. (siehe: Das Märchen vom Fischer und seiner Frau)

Wünschen entstehen und unterscheiden sich auch in Abhängigkeit von Lebenssituation und Lebensalter.

Philosophie und Wunsch.

Wunsch und Wille sind verwandt. Der Wille ist oft ein starker Wunsch.
Ein Wunsch kann Ausdruck eines Mangels sein, der abgestellt werden möchte.

Ein Wunsch bezieht sich auf ein bestimmtes Etwas, mit dessen Realisierung das Gewünschte eingetreten ist.

Epikur: Drei Arten von Wünschen.

Der griechische Philosoph Epikur unterschied drei Arten von Wünschen:

  • natürliche und notwendige Wünsche
  • natürliche und nicht notwendige Wünsche
  • nicht natürliche und nicht notwendige Wünsche

Natürliche und notwendige Wünsche sichern das Überleben. Dazu gehören Essen, Trinken, Nahrung und Kleidung. Sie entsprechen den menschlichen Grundbedürfnissen, deshalb müssen diese Wünsche immer befriedigt werden.
Natürliche und nicht notwendige Wünsche sind den Sinnen angenehm, aber zum Überleben eigentlich überflüssig. Oft aber ist die Befriedigung dieser Wünsche vorteilhaft. Nicht natürliche und nicht notwendige Wünsche werden durch eine Meinung hervorgerufen. Diese Wünsche sollten nach Epikur niemals erfüllt werden. Epikur war für Mäßigung, er sagte etwa: „Der Reichtum, der keine Grenze hat, ist eine große Armut.“

Trotz aller Theorie: Ein erfüllter Wünsch spendet Zufriedenheit und macht glücklich.