„Schreibende Paare – Liebe und Literatur“

von Tania Schlie, Thiele Verlag 2016

Buchbesprechung von Maria Schmelter

Eine Freundin hatte mir dieses großformatige Buch, mit sehr schönen Abbildungen der Autorinnen und Autoren, zum Geburtstag geschenkt.

Meine erste Idee dazu war, wenn man mit einem Partner das Wichtigste teilen kann, muss es doch höchstes Glück sein. So wird es von der Verfasserin des Vorwortes, Nina George, beschrieben. Aber sie nennt sich selbst und ihren schreibenden Ehemann auch „Komplizen des Wahnsinns.“ Weiter gesteht sie: „Mit einem Schriftsteller über das Schreiben zu reden ist intimer als Sex.“

Aber eine solche Beziehung ist auch vielfach vom Scheitern bedroht.

Und vom Gelingen und vom Scheitern handeln die meist 4 – 8 Seiten langen Geschichten bekannter Schriftstellerpaare; denn „es gibt unendlich viele Möglichkeiten, wie dieses besondere Verhältnis aussehen kann: Das Paar ist auf derselben Wellenlänge. Der oder die eine wacht, inspiriert, behütet, berät, regt an, korrigiert, tröstet….Die Beziehung zwischen zwei Schreibenden kann Liebe, Leidenschaft, Freundschaft, Kampf, Rivalität bedeuten, sie kann fördern und bestätigen oder erdrücken und zur Gefahr werden.“ (a.a.O. Seite 19)

Davon handeln die 28 Geschichten von Paaren wie Simone de Beauvoir und Jean Paul Sartre, Irmgard Keun und Joseph Roth, Sylvia Plath und Ted Hughes und all den anderen.

Es ist ein spannendes Buch, über die mögliche Vielfalt des Lebens. Es gehört zu den Büchern, die ich immer wieder gerne zur Hand nehme.