Der erste Versuch einer „Konzertkritik“

von Maja Prée

Kürzlich war ich zum Konzert unserer Hofkapelle in unserem Meininger Dampflokwerk. Inmitten einer Kulisse, die für ein Konzert etwas ungewöhnlich ist, aber diesmal hervorragend zum Thema des Abends passte, war ich im nunmehr siebenten Konzert dieser Art. „Bahn frei“ war das Motto und alle Musikstücke waren vom Thema Eisenbahn inspiriert. Für Philippe Bach, den Generalmusikdirektor unseres Theaters, war es nicht nur das letzte Konzert dieser Spielzeit, sondern auch sein Abschied von Orchester und Publikum. Er geht erst mal in seine Heimat, die Schweiz, zurück. Bei der sehr angenehmen Moderation von Alexander John erfuhren wir nicht nur manch Interessantes über die Musikstücke und deren Komponisten. Es gab auch Zusatzinformationen – so zum Beispiel, dass Antonin Dvorak ein begeisterter Dampflokfan gewesen war und, wenn er unterwegs war, auf jede Lok stieg, die er in einem Bahnhof sah.

HALLE MEININGER DAMPFLOKWERK Foto: Maja Prée

Der Höhepunkt dieses Konzertabends war wohl nicht nur für mich das „Concerto Fantasy for 2 Timpanists“ von Philipp Glass. 2000 geschrieben, konnte man denken, es handele sich um moderne Musik. Ich hatte während des Spiels unserer Hofkapelle das Gefühl, ich sitze in einem Zug mit Dampflok, deren Tempo immer rasanter wurde. Die zwei Solisten an den beiden Pauken lieferten ein Konzert, das mit Tempovariationen und Veränderungen der Lautintensität meiner Meinung all das bot, was mit so einem Instrument zu spielen ist. Das Concerto ist für großes Orchester. So kamen auch etliche andere Perkussionsinstrumente, natürlich auch die Streicher und Bläser des Orchesters zum Einsatz.

Ich fühlte mich wie auf einer langen Reise durch ein weites Land, bis am Ende der Fahrt der Zug leider wieder zum Stehen kam.