“Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben”

von Beate Braun

von Beate Braun

Exkursionen zu Museen, Kunsthallen und anderen kulturellen Highlights

Als Organisatorin des Kulturtabletts von ViLE-Süd plane ich Exkursionen zu Museen, Kunsthallen und anderen kulturellen Stätten. Das sind, je nach Entfernung, kleinere oder größere Reisen. Ziele waren bisher Stuttgart, München, Augsburg, Karlsruhe, Pforzheim, Lindau, Friedrichshafen, sogar Mannheim sowie Baden-Baden und Basel-Riehen. Ausgangspunkt ist immer Ulm.

Unterwegs mit Bus und Bahn

Normalerweise fahren wir zu den Destinationen mit dem BW- oder Bayern-Ticket. Für die beiden letztgenannten Destinationen musste ich einen Bus anmieten, Baden-Baden ist mit dem Zug ausgesprochen schlecht zu erreichen (nur mit ICE), und bei unserer Exkursion nach Basel war im letzten Jahr gerade die Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Ulm und Ravensburg zugange, so dass es nicht möglich war, mit einem Länderticket (BW-Ticket) nach Basel zu kommen.

Busreisen sind aufwendiger zu organisieren, weil eine bestimmte Anzahl von Teilnehmern erreicht werden muss. Die Kosten für den Bus inklusive Fahrer müssen unter den Teilnehmenden aufgeteilt werden. Das ist äußerst schwierig, da sich trotz einem Stichtag für die Anmeldung auch nach diesem Termin Gäste aus den verschiedensten Gründen wieder abmelden oder sich jemand kurzfristig überlegt, doch noch mitzukommen. Ich musste dazu übergehen, Stornierungen nur noch entgegenzunehmen, wenn entweder ein Ersatz gestellt wird oder die Kosten übernommen werden.

Wenn wir den Zug nehmen, treffen wir uns im Ulmer Hauptbahnhof an der Information. Das letzte Länderticket kaufe ich entweder, wenn alle Angemeldeten eingetroffen sind, oder – falls jemand fehlt – kurz vor Abfahrt. Dann kann ich das Ticket entsprechend der anwesenden Personenzahl ausdrucken.  Es passiert, dass jemand den Termin vergisst oder seinen Bus bzw. die Straßenbahn zum Ulmer Bahnhof verpasst.

„Thank you for travelling with Deutsche Bahn” – Slogan der Deutschen Bahn AG

Auf eine besondere Zugfahrt möchte ich näher eingehen:

Ich hatte eine Exkursion nach Mannheim zur Ausstellung „Inspiration Matisse“ in der neuen Kunsthalle geplant. Der Fahrplan von Ulm nach Mannheim sah Umstiege in Stuttgart und Heilbronn vor. Aus dem zweimaligen Umstieg wurden drei mit dem Erfolg, dass wir mit fast einstündiger Verspätung in Mannheim ankamen, wo wir uns mit dem größeren Teil der Gruppe aus Mannheim und Umgebung verabredet hatten. Gott sei Dank gibt es Smartphones, so dass wir die Gäste bitten konnten, schon einmal zu dem gebuchten Restaurant zu gehen.

Die Rückfahrt war noch dramatischer; es waren ebenfalls zwei Umstiege im Fahrplan. Erst einmal war der Zug nach Heilbronn fast pünktlich, aber dann bei der Einfahrt in den Heidelberger Bahnhof: eine Explosion, die Oberleitung unseres Wagens blitzte, der Waggon wurde dunkel, die Türen ließen sich nicht öffnen, Durchsagen waren nicht möglich; teilweise brach Panik aus. Nach etwa einer halben Stunde setzte sich der Zug ruckelnd wieder in Bewegung; der Strom in den Waggons funktionierte immer noch nicht, es gab kein Licht, und die jeweilige Anzeige der kommenden Bahnhöfe war schwarz. Wir wussten nie, an welchem Bahnhof der Zug als nächstes hält. Das Schlimme war, dass er bei manchen geplanten Halten einfach durchfuhr, um einen Teil der Verspätung aufzuholen. Aber bei den Menschen, die an diesen Bahnhöfen hatten aussteigen wollen, vergrößerte sich der Frust.

In Heilbronn hätten wir eigentlich umsteigen sollen. Der Zug hielt in Neckarsulm, einem Bahnhof vor Heilbronn. Viele Leute stiegen aus, wir saßen im zweitletzten Wagen. Plötzlich erschien der Zugführer. Wegen des Defekts der Elektrik hatten wir in unserem Wagen keine Durchsage gehört. Wir sollten alle aussteigen und am gegenüberliegenden Gleis einen anderen Zug nach Heilbronn nehmen. „Der Zug fährt in 5 Minuten“. Wir waren irritiert; nichts wie raus und auf der anderen Seite in den einfahrenden Zug nach Heilbronn. Zu unserer großen Überraschung fuhr dieser Zug nicht nur nach Heilbronn, sondern weiter nach Stuttgart. Das war doch tatsächlich der Zug, in den wir in Heilbronn hätten umsteigen sollen. 

Und er war fast pünktlich. In Stuttgart hatten wir anstatt der angekündigten 11 Minuten Umsteige­zeit nur 8 Minuten, aber die reichten vollkommen. Wir kamen nur wenige Minuten später als geplant in Ulm an.