Von Ute Lenke

Erinnerungen, sie gehören zu uns und zu unserem Leben. Manchmal erinnert man sich gerne, manchmal weniger gern; und selten: überhaupt nicht; jemand, der sein Gedächtnis verloren hat, existiert praktisch nicht mehr: wer oder was ist er/sie, woher kommt er/sie?
Unsere ganze Existenz, unsere Individualität wird vom Erinnern geprägt. Nicht nur die menschliche Existenz ist vom Erinnern abhängig, auch die geschichtliche ist es: die Gegenwart wäre nicht, was und wie sie ist, gäbe es nicht die Vergangenheit und die Ereignisse, an die wir uns erinnern müssen, noch können oder dürfen. Erinnern ist Auftrag, Mahnung und Quelle für ein verantwortungsvolles Miteinander in der Gesellschaft. Es ist aber auch für jeden von uns Teil des Alltags, Vergesslichkeit ist nicht nur lästig, für Ausstenstehende oft lustig, aber manchmal sogar gefährlich und leider auch ein Teil des natürlichen Alterungsprozesses. Dabei ist das Erinnern selbst ein Prozess, der Veränderungen durchläuft: man sieht Ereignisse und Dinge durch „Die Brille der Zeit“.
Es ist also ein weites Feld, das unsere Autorinnen und Autoren diesmal in ihren Erinnerungen „beackern“: vom simplen Einkaufszettel bis zum pompösen Bismarckdenkmal ist vieles dabei, dass vielleicht auch Ihre – hoffentlich nur angenehmen – Erinnerungen weckt.
Was bei mir spontan Erinnerungen weckte, war das Gedicht „Wie war es doch zu Köln vordem mit Heinzelmänchen so bequem“ von August Kopisch (1838):
Denn, war man faul, … man legte sich
Hin auf die Bank und pflegte sich:
Da kamen bei Nacht,
Ehe man’s gedacht,
Die Männlein und schwärmten
Und klappten und lärmten
Und rupften
Und zupften
Und hüpften und trabten
Und putzten und schabten …
Und eh ein Faulpelz noch erwacht …
War all sein Tagewerk … bereits gemacht!
Das Team vom LernCafé wünscht Ihnen eine frohe und ruhige Advents- und Weihnachtszeit, fleissige Helferlein – ob Trolle, Nissen, Wichtel oder Heinzelmänchen -, unterhaltsame Lektüre unserer Ausgabe, und alles Gute für 2026!
Ihre
Dorothee Durka
Dieter Friess
Cornelia Kutter
Stefanie Labs
Ute Lenke
Roswitha Ludwig
Maja Prée
Peter Schallock
Maria Schmelter
Beate Seelinger
Roma Szczocarz
Martin P. und Daniel Wedig
Redaktionsleitung: Ute Lenke
Textkorrekturen: Dorothee Durka
Technik und Redaktion: Michael Scheier